Hier schreibe ich eine Geschichte, die mir spontan eingefallen ist. Ich habe keinerlei Ideen, was in der Geschichte vorkommen wird, klar ist allerdings, dass es um ein Mädchen namens Holly geht. Sie lebt in einer mittelalterlichen Welt mit allen möglichen Wesen. Allerdings steht es in diese Welt nicht gerade gut. Gerade ist ein Krieg beendet worden und alle Zauberei ist bis auf weiteres verboten worden. Da Holly in dieser Zauberfreien Welt aufgewachsen ist, spürt sie den Verlust nicht. Doch mir ihrem Eintritt in das 16 Lebensjahr, entdeckt sie an sich Zauberkräfte und gerät somit in den Konflikt Zauberei: gut oder böse?
Viel Spaß beim Lesen!

Montag, 23. September 2013

Kapitel 2

Matt schaffte es, alle Teller wieder zurückzubringen. Wie jeden Tag machten sich er und mein Vater gleich an die Arbeit. Ich wusste nicht, von wem die Bestellungen kamen, oder wann derjenige sie abholte, aber mein Vater war immer sehr beschäftigt und erschuf viele Kunstwerke. Häufig waren es Ringe oder andere Halterungen für Edelsteine, aber er schmiedete auch Waffen. Es waren kleine Waffen, die keinem von unserer Größe wirklich nutzen könnte. Als ich kleiner war, hatte ich meinen Vater danach gefragt, doch er wollte über dieses Thema nicht sprechen. Später hatte ich erfahren, dass es nicht nur uns auf dieser Welt gab. Wir geben uns selbst keinen Namen, wurden von den anderen Völkern aber Halbriesen oder Cares genannt. Denn wir stammten von den Riesen ab. Ich erfuhr von den Elfen, den Feen, den Riesen, den Kobolden, den Zwergen und den Tieren. Alle hatten auch einen zweiten Namen wie wir, doch die kannte ich nicht. Als letztes erfuhr ich von den Menschen, auch die Fars genannt. Sie seien wie große Zwerge, wie kleine Riesen, wie schwache Elfen, wie Feen ohne Flügel, wie Kobolde ohne Magie, wie Tiere mit Verstand. Sie seien die Nachkommen all dieser Arten. Ich hörte nur schlechtes von ihnen. Sie seien unfriedlich, egoistisch und dergleichen mehr. Doch aus diesen Worten hörte ich die Eifersucht und den Neid heraus. Die Menschen waren so stark gewesen, dass sie all die anderen Völker vertreiben konnten und sich in unserer Welt ausbreiteten. Ich hatte Bilder von ihren Schlössern und den prachtvollen Kleidern der Frauen gesehen. Die Menschen schienen alles zu haben. Dennoch wurde nur schlecht von ihnen gesprochen. Außerdem hieß es, dass sie uns magische Wesen nicht sehen konnten. Das fand ich wiederum merkwürdig. Wenn sie doch mit uns verwandt waren, sahen sie dann ihre eigenen Eltern nicht?

Sonntag, 18. August 2013

Kapitel 1

Wie jeden Morgen wurde ich von dem Geräusch von einem Hammerschlag geweckt. Ich richtete mich in meinem Bett auf und strich mir über meine dunklen Haare. Sie gingen mir gerade mal über die Ohren. Ich tastete nach der Schnittwunde, die ich mir gestern beim Haarschneiden zugezogen hatte. Sie tat noch weh. Wieder ertönte ein Hammerschlag und erinnerte mich daran, dass es Zeit zum aufstehen war. Widerwillig erhob ich mich von dem weichen Moos und rollte meine Decke ordentlich zusammen. Ich griff nach meiner braunen Hose und stopfte mein übergroßes Leinenhemd in den Hosenbund. Dann streifte ich mir noch meine grüne Tunika vom Vortag über. Aus reiner Gewohnheit nahm ich auch das seidene Haarband, bevor ich mich wieder an meine kurzen Haare erinnerte. Statt das Band in meine Haare zu flechten, band ich es um mein Handgelenk. Es war das einzige, was mir noch von meiner Mutter geblieben war. Ich konnte mich nicht an sie erinnern, aber ich behielt das Band trotzdem. Allerdings war es auch das einzige, was ich von meiner Mutter zuließ. Ich brauchte keine Mutter. Ich hatte meinen Vater und meinen großen Bruder Matt. Zum dritten Mal erklangen die Hammerschläge, fünf kurze Schläge, als würde mein Vater ungeduldig werden. Was er aber niemals werden würde. Er war die Geduld in Person.
Ich öffnete die dünne Holztür, die in die Werkstatt führte. Die Werkstatt war der größte Raum im Haus und zu einer Seite offen. Im Raum verteilt lagen all die Dinge, die ein Schmied brauchte. Es hingen zehn verschiedene Hammer an der gegenüberliegenden Wand und zwei Ambosse standen links und rechts vom großen Schmiedeofen. Mein Vater schob soeben eine zukünftige Eisenspitze in den Ofen. "Guten Morgen, Schatz. Tut der Schnitt noch weh?", begrüßte er mich, ohne die Augen von dem glühenden Stück Metall zu nehmen. "Morgen, Papa. Nur noch ein wenig. Hast du schon gefrühstückt?" Ich wartete nicht auf seine Antwort und ging zu der kleinen Nische in der dunkelsten Ecke des Raumes, wo wir die Lebensmittel lagerten. Mein Vater frühstückte nie alleine. Ich begann einen Leib Brot zu schneiden und legte ein paar Kräuter dazu. Mein Vater zog die Eisenspitze aus dem Feuer und betrachtete sie eingehend. Dann hörte ich das Zischen, als er das heiße Metall in den Wassereimer tunkte. Kurz darauf kam er zu mir. "Danke, Schatz. Geh du deinen Bruder aufwecken und ich besorge uns etwas Wasser", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Du willst dich nur vor der schwierigen Arbeit drücken!", warf ich ihm vor, ging aber zu der Tür gleich neben meiner. Matt wach zu bekommen, war weitaus schwerer, als einmal zum Bach zu laufen und zwei Wassereimer wieder zurückzuschleppen. Was allein auch schon daran lag, dass Matt letzten Sommer beinahe elf Fuß groß geworden war. Ich reichte ihm nur bis zu seiner Brust! Und wenn er sich entschied den Störenfried wegzustoßen, konnte es zu einigen blauen Flecken kommen. Dementsprechend vorsichtig näherte ich mich seiner schlafenden Gestallt. "Matt! Wach auf!", rief ich und schüttelte an seiner Schulter, jederzeit bereit zurückzuspringen. Nicht dass ich fähig war mehr als seine Schulter zu schütteln. Er reagierte auf meinen Versuch mit einem Grummeln und seine Hand tastete nach mir. Ich wich ihr aus und zog ihm gleichzeitig sein Kissen weg. Doch das weiche Moos federte seinen Aufprall ab, sodass das auch nicht viel half. Aber fünfzehn Jahre gingen nicht vorbei, ohne dass ich etwas gelernt hätte. Ich wusste, dass ich bei seinem Kopf die größten Chancen hatte. Wasser konnte ich ihm nicht über den Kopf schütten, da mein Vater es gerade erst holte. Also nahm ich das Kissen und schleuderte es ihm an den Hinterkopf. Matt grunzte und schleuderte das Kissen zurück in meinen Bauch. Richtig wach war er allerdings noch immer nicht. Nachdem ich wieder zu Atem gekommen war, beugte ich mich über ihn. Ich bereitete mich schon auf einen Sprung zurück vor und hielt ihm die Nase zu. Dieser Trick hatte bisher immer am besten funktioniert, auch wenn ich genau so oft, wie es funktioniert hatte, mit ihm zusammengeprallt war, wenn er sich plötzlich aufrichtete. Und dieses Mal war es genau das gleiche. "Au!", riefen wir beide gleichzeitig aus, als unsere Köpfe zusammenstießen. "Kannst du dir nicht irgendetwas anderes ausdenken, Holly? Irgendwann haben wir zwei große Beulen an unseren Köpfen, die nie wieder verschwinden!" "Dann sei nicht so eine Schlafmütze und reagier auf meine anderen Versuche!", gab ich gereizt zurück. Vorsichtig befühlte ich meine Stirn. Eine Beule würde es nicht geben. Ein wenig besänftigt nahm ich ihm nun die Decke weg und rollte sie zusammen, während Matt seine Muskeln dehnte. "Das wird ein wundervoller Tag!", sagte er einfach so ins Nichts hinein und stand auf. "Wenn du meinst", erwiderte ich. "Aber zieh dich erst einmal an!" Matt lachte und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ja, Madam!" Ich steckte ihm die Zunge raus und ging wieder in die Schmiede.
Mein Vater war gerade dabei die vollen Eimer abzustellen und etwas Wasser in die Becher zu gießen. "Geht es?", fragte er in der Annahme, dass ich mir wehgetan hatte. "Es geht", antwortete ich, während ich mir die schmerzende Stelle rieb. Ich setzte mich an den niedrigen Tisch, der mir bis zu den Kien ging. Auch hier polsterte das weiche Moos den harten Waldboden. Ich machte es mir bequem und verschränkte meine Beine zu einem Schneidersitz. 
Mit einem Krachen schlug die Tür gegen die Wand und Matt schritt aus seinem Zimmer. Von der nächtlichen Müdigkeit war nichts mehr zu sehen. "Morgen, Papa!", rief er gutgelaunt aus und ließ sich neben mich auf den Boden fallen. Was ich an Grazie hatte, hatte er an Kraft. Und von dem nicht kleinen Tisch nahm er an der Längsseite mehr als die Hälfte ein. Mein Vater setzte sich uns gegenüber und stellte die Becher vor uns hin. "Guten Morgen, mein Sohn", sagte er und schob uns die Teller hin. Schweigend aßen wir, doch es war ein friedliches Schweigen. Und Matt hatte den Mund immer voll, sodass er wenig hätte sagen können, was Sinn ergeben hätte. Als wir fertig waren, stand ich auf und räumte die Teller zusammen. "Lass das doch heute deinen Bruder machen", sagte mein Vater da und hielt mich zurück. Matt dehnte sich und ließ einen Rülpser hören. "Warum ich? Ich bin gerade erst wach", protestierte er schwach. Mein Vater stand auf und klopfte Matt auf die mächtige Schulter. "Vielleicht weckt dich das kalte Wasser des Flusses! Geh schon!" Grummelnd erhob er sich und balancierte die Teller auf der Handfläche. "Wenn die Teller bei deiner Rückkehr auch nur einen Kratzer haben, ziehe ich dir die Ohren lang, Sohn!", ermahnte Papa Matt zu Vorsicht. Bei mir hätte das etwas gebracht, doch Matt zuckte mit den Schultern, sodass die Teller gefährlich wackelten. "Wenn du an meine Ohren drankommst", entgegnete er, allerdings nicht ohne den gebührenden Respekt. Papa wedelte ungeduldig mit der Hand und scheuchte ihn zur offenen Seite der Werkstadt. "Trödle nicht! Ich brauche dich gleich!", schickte er Matt hinterher.